Viele Menschen stehen im höheren Alter vor einer emotional wie finanziell wichtigen Entscheidung: Soll das Eigenheim behalten, vererbt oder vielleicht verkauft werden?
Charlott Leßmann, Inhaberin und Geschäftsführerin der Leßmann & Wagner Immobilienmakler GmbH in Dresden, begleitet regelmäßig ältere Eigentümer bei genau dieser Fragestellung – und kennt die Herausforderungen aus erster Hand.
„Oft sind es Menschen über 70 oder 80, die merken, dass Haus oder Wohnung zur Last werden“, erklärt Leßmann. „Die Kinder möchten die Immobilie häufig nicht übernehmen – sei es aus praktischen Gründen, weil sie weit entfernt wohnen, oder weil sie mit einer eigenen Immobilie bereits versorgt sind. Dann steht die Frage im Raum: Verkaufen oder weiter vererben?“
Vertrauen und individuelle Begleitung sind entscheidend
Gerade ältere Verkäufer wünschen sich Sicherheit und eine verlässliche Unterstützung. Ein Immobilienverkauf ist komplex, viele Aspekte – vom Wertgutachten über rechtliche Fragen bis hin zur steuerlichen Behandlung – müssen bedacht werden.
Leßmann betont: „Es ist ein sensibles Thema. Die meisten Menschen verkaufen nur einmal im Leben eine Immobilie – und dann geht es gleich um große Werte. Hier braucht es Empathie, Vertrauen und Fachwissen.“
Kinder und Erbe: Wie geht man fair mit der Situation um?
In vielen Fällen geht es nicht nur um den Verkauf selbst, sondern auch um die gerechte Verteilung innerhalb der Familie. „Wir erleben oft, dass Eltern die Erlöse aus einem Immobilienverkauf unter den Kindern aufteilen möchten. Manchmal geht es aber auch darum, Streit zu vermeiden, wenn die Geschwister unterschiedliche Vorstellungen haben, ob die Immobilie behalten oder verkauft werden soll“, so Leßmann.
Ein klar strukturierter Verkaufsprozess schafft Transparenz und nimmt allen Beteiligten Druck. Für die Erben bedeutet dies oft eine Entlastung: Anstatt sich mit Verwaltung, Renovierung oder Vermietung auseinandersetzen zu müssen, können sie den Verkaufserlös flexibel für ihre eigenen Lebenspläne einsetzen.
Steuerliche Aspekte im Blick behalten
Neben emotionalen Fragen spielen beim Immobilienverkauf im Alter auch steuerliche Themen eine Rolle. Hier sind insbesondere die Spekulationsfrist oder mögliche Schenkungs- und Erbschaftssteuern relevant. Wer frühzeitig plant, kann hier Vorteile nutzen – etwa durch rechtzeitige Schenkung oder die Einbindung eines Steuerberaters.
Ein guter Zeitpunkt für Klarheit
Ob als Vorbereitung auf das Erbe oder aus dem Wunsch nach Vereinfachung im Alter: Der Immobilienverkauf kann für Eigentümer und deren Kinder eine große Chance darstellen – wenn er professionell begleitet wird.
„Unsere Erfahrung zeigt: Wer offen auf die Familie zugeht und den Verkaufsprozess mit einem vertrauensvollen Partner an seiner Seite gestaltet, erspart sich und seinen Kindern viel Stress. Und oft ist es für alle Beteiligten ein befreiender Schritt“, fasst Charlott Leßmann zusammen.